Warum sind Stanzkonturen so, wie sie sind?

Verwirrende Linien – durchgezogen, gepunktet oder gestrichelt; Bilder scheinbar wahllos zerstückelt und in der Stanzkontur verteilt; Elemente, die wie Flächen aussehen, entpuppen sich als einzelne Linien, die manchmal auch noch über die Abmessungen der Fläche hinausgehen: Die Anlage einer Reinzeichnung für Stanzprodukte, Schachteln und Verpackungen hat schon manchen gestandenen Reinzeichnungsprofi zur Verzweiflung gebracht.



Die Ursache dafür ist natürlich keine böse Absicht.
Die Stanzkonturen sind in einem CAD-System konstruiert und werden vorrangig zum Steuern des Bandstahlschnittes beim Anfertigen der Stanzform angefertigt. Jedes Linienelement entspricht einer Stanz- oder Nutlinie dieser Stanzform. Die Konturen für die Reinzeichnung sind ein Neben-Produkt der Konstruktionszeichnung und sollen Ihnen helfen, Ihr Artwork und Ihre Texte richtig zu platzieren.

Eine Neukonstruktion im Look & Feel der üblichen Grafikprogramme wäre sehr aufwändig und würde das jeweilige Produkt erheblich verteuern und viel zusätzliche Zeit kosten. Im günstigsten Fall erfolgt eine automatisierte Überarbeitung, bei der alle Elemente der Stanzform in einer einheitlichen, überdruckenden Zusatzfarbe dargestellt werden. Diese Konturen können dann einfach in der Reinzeichnung verarbeitet werden. Die Struktur aus einzelnen Linien bleibt allerdings erhalten. Und eine gewisse Verwirrung auch.

Oft erhält man aber auch die "reine" CAD-Datei mit dicken, bunten Linienelementen an Stellen, an denen der Grafiker Kästchen und Rahmen erwartet. Dann wird aus Verwirrung ganz schnell Ratlosigkeit. Diese Dateien sollten vor der Verwendung umgewandelt werden, um Fehler bei der weiteren Dateihandhabung zu vermeiden.

Die Konturen erhalten Sie im Auftragsfall von Ihrer Druckerei.